Letztes Jahr um Weihnachten herum standen vor der Grundschule unseres Sohnes plötzlich auffällig viele Polizisten, als ich ihn nach Schulende abholen wollte. Erst einmal bekam ich einen Schreck. Mehrere kleine Grüppchen von Müttern diskutierten aufgeregt miteinander. Alles war in Aufruhr.
Natürlich fragte ich sofort eine befreundete Mutter, was los sei und sie klärte mich auf, das wohl früher an diesem Tag versucht worden wäre, zwei Kinder in ein Auto zu zerren und zu entführen, was Gott sei Dank misslang!!!
Die Schule wies uns Eltern daraufhin an, in Zukunft die Augen offen zu halten, unsere Kinder immer wieder aufzuklären nicht mit Fremden mitzugehen, auch wenn die Welpen auf der Rückbank oder die tollen Bonbons noch so verlockend sind. Es gab ein Sicherheitstraining und viele Gespräche zwischen Lehrern und Schülern. Von Seiten der Schule wurde wirklich alles getan. Die Beunruhigung blieb bis heute, auch wenn nichts mehr vorgekommen ist.
Als Mutter ist man sowieso immer irgendwie hin- und hergerissen. Natürlich weiß ich, dass ein Kind Flügel braucht. Freiheit, sich zu entfalten, um auch mal „Scheiß“ zu bauen. Damit habe ich kein Problem. Ich finde nur, dass die Welt sich so sehr verändert hat, seit ich in den 1980er Jahren noch unbedarft in unserem Dorf durch Feld, Wald und Flur streifte und mir überhaupt nichts dabei dachte…
Nun haben wir 2015 und München ist auch kein Dorf, egal wie „gmiatlich“ alles hier wirkt.
Ich finde generell, dass man die Ängste anderer Eltern nicht verurteilen darf, jeder hat eigene Erfahrungen gemacht UND jedes Kind ist anders! Der Sohn einer Freundin zum Beispiel, der in die gleiche Klasse wie Matheo geht, fährt jeden (!) Morgen schnell wie der Teufel mit seinem Tretroller über 15 Minuten durch die Stadt zur Schule. Wenn ich das sehe, bricht pure Panik in mir aus, gleichzeitig bewundere ich die Selbständigkeit dieses kleinen Mannes und die Drahtseil-Nerven seiner Mutter…
Da mir klar ist, dass ich mich nicht ewig zwischen Matheo und seinen Freiraum stellen kann, habe ich mal wieder gegoogelt (habe ich erwähnt, dass das mein zweiter Vorname ist?);-)
Auf meiner Suche bin ich daraufhin auf SYNAGRAM gestoßen, eine App zur Ortung von Kindern, die einen per Nachricht informiert, ob sein Kind zu einem vereinbarten Zeitpunkt am gewünschten Ort (Schule, Sportverein, Freund, etc.) angekommen ist.
Diese sogenannten Check In-Punkte können vorab gespeichert werden. Falls das Kind nicht ankommt, schickt Synagram sofort eine Nachricht!
Darüberhinaus verfügt die App über einen Panik-Button: Sollte sich das Kind also in Gefahr glauben oder befinden, ein Klick genügt und die Eltern erhalten eine Alarm-Benachrichtigung und eine Karte mit der Position des Kindes.
Synagram unterscheidet nach Wunsch zwischen Begleitmodus (für Teenager) und Überwachungsmodus.
Für mich stellt diese App eine gute Möglichkeit dar, das Behüten und Loslassen in der für mich richtigen Dosis zu üben. Die Frage „wo bist du?“ hat sich damit hoffentlich für Erste erledigt.
Was meint Ihr? Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Oder ganz anders?
Wir freuen uns auf Meinungen!
ALLE INFORMATIONEN ZU SYNAGRAM: HIER
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