Vegan ist in aller Munde – nein, eigentlich nur in ca. 1% der deutschen Münder. Tendenz steigend. Wollen die meisten Veganer doch einfach nur ohne Tierleid leben, sind die Vorurteile groß. Von Ersatzreligion ist die Rede, von Extremismus und missionierenden Gutmenschen. Dabei ist es ganz einfach, das alltägliche (Familien-)Leben tier- und umweltfreundlich zu gestalten. Ohne gleich vegan zu werden – denn auch als „Flexitarier“ geht’s in die richtige Richtung.
Die Veggie-Tipps kommen von Christine Schorling (49), Mama von Sonia (14), Hund Feli (11) und den Miezen Micki (8) und Milli (3). Die Münchnerin leitet das Team Öffentlichkeitsarbeit & Fundraising des Tierschutzvereins München. Sie selbst lebt seit zwei Jahren vegan, Sonia hat sich für ein vegetarisches Leben entschieden.
Nebenbei betreibt Christine seit knapp 13 Jahren die „Wichtelfabrik“, eine kleine One-Woman-Manufaktur für Kindersachen. Begonnen hat das Projekt mit Kinderzimmerbildern – alles handgemalte Originale. Mittlerweile gibt es die süßen Wichtelchen auf Stoffen, Accessoires, Postkarten u.v.m., erhältlich in ihrem Dawanda-Shop. Auch Liv ist übrigens stolze Besitzerin eines Glückswichtels:)Christines Motto: Ein bisschen VEGGIE geht immer – und erleichtert sogar den stressigen Familienalltag.
Hier nun ihre persönlichen TOP10 Tipps:
1. Pflanzenmilch
Es gibt eine große Auswahl an sogenannten „Drinks“, von Soja, über Hafer, Dinkel, Kamut (Getreidedrinks) bis Mandel, Haselnuss, Cashew oder Kokos (Nussdrinks). Mit Vanille, Schoko, Calcium, Ananas…. Einfach mal ein paar davon ausprobieren, die Geschmäcker sind sehr unterschiedlich.
Super weil: Lange haltbar, auch offen.
Eher doof: Teurer als Kuhmilch.
2. Hülsenfrüchte
Pflanzliche Ernährung setzt auf Hülsenfrüchte, die wertvolles hochwertiges Eiweiß liefern. Mit Kichererbsen, Linsen und Bohnen sind nährstoffreiche Gerichte schnell gekocht. Einfach ein paar Dosen im Vorratsschrank aufbewahren und als Zutat für Eintöpfe, Aufstriche oder als Beilage verwenden.
Super weil: Ewig haltbar. Günstig.
Eher doof: Bauchgrummeln.
3. Nüsse
Wer aus Angst vor den Kalorien auf Nüsse verzichtet, verpasst echte Fitmacher. Ein paar Nüsse am Tag machen die Figur nicht kaputt! Als Zwischenmahlzeit statt Wurstsemmel oder Butterbreze sind Nüsse die klaren Favoriten. Auch und gerade für Kids. Walnüsse sind Omega-3-Bomben, Cashews liefern besonders viel Kalzium, Paranüsse Zink, Mandeln Magnesium und Pistazien Vitamin A.
Super weil: Aus dem Vorrat in die Brotzeitbox.
Eher doof: Kalorien.
4. Superfoods
Wieso Chia, Gojibeeren oder Quinoa teuer im Bioladen kaufen? Es gibt auch heimische Superfoods – oft sogar regional und recht günstig. Leinsamen und Kürbiskerne statt Chia, Heidelbeeren (TK) statt Goji und Hirse statt Quinoa.
Super weil: Gibt’s in jedem Supermarkt.
5. Aufstriche und Pestos
Aus fast allen Gemüsen lassen sich leckere Aufstriche machen und aus eisenreichem Grünzeug werden Pestos. Die Basis sind dabei meist Nüsse wie z.B. Cashews . Aus Kichererbsen mixt man in wenigen Minuten genialen Hummus und sogar die Radieschenblätter taugen zusammen mit Sonnenblumenkernen und Knofi noch als Pesto. Das Netz ist voll mit Rezepten!
Super weil: Resteverwertung.
Eher doof: Ein guter Mixer muss es sein.
6. Gesundwerdsuppe
Wer kennt sie nicht aus Kindertagen: Die heiße Gesundwerdsuppe von Mama. Hartnäckig hält sich das Vorurteil, dass ein ausgekochtes Tier darin sein muss, damit die Brühe kräftig wird. Einfach mal das Huhn weglassen und dafür Pilze (am besten Shiitake), Ingwer und Zitronengras mit dem Suppengemüse köcheln. Mit einem guten Öl (z.B. Olivenöl) großzügig abschmecken.
Super weil: Alles reinpasst, was Saison hat.
7. Smoothies
Schrumpelige Äpfel, braune Bananen und eingedellte Pfirsiche? Da steht keiner drauf. Doch im Mixer wird sogar überfälliges Obst noch zur Vitaminbombe. Übrigens sind Smoothies der Geheimtipp für Mamas mit frühstücksmuffeligen Teenagern: Selbst wenn das Müsli stehen bleibt, ein Smoothie geht immer.
Super weil: Resteverwertung.
8. Eier
Backen ohne Ei ist ganz einfach – entweder nach einem veganen Rezept oder das Ei ersetzen.
Ein Ei = 1⁄2 zermatschte Banane, 1 TL geschroteter Leinsamen mit Wasser gequollen, 2 EL Apfelmus, 3 TL Erdnussmus, 2 EL Seidentofu. Gekaufter Ei-Ersatz geht natürlich auch.
Super weil: Aus dem Vorrat.
Eher doof: Wird nicht ganz so fluffig.
9. Mayo
Pommes ohne Mayo? Nicht für Veganer. Die eifreie Variante ist nicht nur kalorienärmer und gesünder, sondern auch noch kinderleicht nachzumachen – mit (ungesüßter) Sojamilch, Öl und verschiedenen Gewürze ist sie ruckzuck gezaubert. Mit Knoblauch wird die Mayo zur genialen Aioli. Einfach „vegane Mayo“ googeln….
Super weil: Aus dem Vorrat und lange haltbar.
10. Shopping
Auch in der Mode gibt’s faire Alternativen. Lederherstellung ist mit großem Leid für Tiere aber auch für Menschen verbunden. Meist in Billiglohnländern produziert ist Leder verantwortlich für Ausbeutung und Gesundheitsschäden für oftmals minderjährige Arbeiter. Pelz ist ohnehin ein absolutes No Go. Bei Kleidung sind es vor allem (aber nicht nur) Billigketten, die unfair produzieren. Es gibt Alternativen – völlig ohne alternativen Muff:
Mode:
www.avocadostore.de
www.deargoods.com
www.veganista-muc.de
Schuhe:
www.avesu.de
Taschen:
www.fritziauspreussen.de
www.twei-design.de
Eher doof: (Noch) recht teuer.
Viel Spaß beim Ausprobieren und solltet Ihr noch weitere Tipps haben: Her damit!:)
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