„You can´t always get what you want“ heißt einer der bekanntesten Songs der Rolling Stones. Und irgendwie zieht sich dieses Motto wie ein roter Faden durch mein bisheriges Leben.
Mit Mitte 20 hatte ich ziemlich konkrete Wünsche, wie mein perfekter Mann aussehen sollte: Skandinavischer Typ, blond und richtig sportlich. Letztendlich ist mein Freund braunhaarig, kommt aus einem Münchner Vorort und war – zumindest als ich ihn kennenlernte – überzeugter Anhänger von Churchills Motto „Sport ist Mord“. Als wir dann die Überlegung hatten, einen Hund zu adoptieren, hatte ich da eine ebenso recht klare Vorstellung: schwarzes, kurzes Fell, ein Rüde und keinesfalls älter als 10 Monate. Naja, was soll ich sagen. Paula ist – wie der Name schon sagt, ein Mädchen. Hat braunes Fell und war circa drei Jahre alt, als wir sie aus der Tötungsstation aus Mallorca gerettet haben. Okay, sie ist ein Kurzhaarhund. Immerhin. Eine ähnliche konkrete Vorstellung hatte auch beim Thema Nachwuchs. Ich habe mir immer einen Jungen gewünscht. Ich weiß: Man hat viel Narrenfreiheit als Schwangere und kann so einiges auf die körperliche Verfassung und die Hormone schieben. Als Schwangere jedoch einen Geschlechterwunsch zu äußern, ist ähnlich verpönt wie beim Schwangerschaftsyoga laut die Frage zu stellen, ob das wirklich Sport sein soll. Zumindest artikuliert man es nicht offen. Nichtsdestotrotz konnte ich mich mit dem Gedanken, einen Jungen zu haben, mehr anfreunden. Weil am Fußballfeld zu sitzen und dem Kleinen beim Kicken zuzujubeln mir um einiges cooler vorkam als Barbie zu kämmen oder Prinzessin Lillifees Stern zu richten. Bis der Anruf aus Ulm kam. Vom Labor, das die Fruchtwasseruntersuchung gemacht hatte. Es wird ein Mädchen. Scheinbar muss ich nach dieser Mitteilung einige Sekunden nichts gesagt haben, denn die Stimme am anderen Ende der Leitung fragte dann zögerlich: „Wollen Sie auch noch wissen, ob sie gesund ist?“.
Mads sollte er heißen. Wenn schon kein schwedischer Freund, dann zumindest ein schwedischer Jungenname. In den Fußballverein oder zum Kickboxen gehen und mit Star Wars-Figuren spielen.
Aber irgendwie kommt dann doch alles anders, als man es sich wünscht. Vielleicht, weil vermeintliche Wünsche nicht gleichzeitig bedeuten, dass es das Beste für einen ist. Oder vielleicht weil ich lernen soll, dass das Leben eh nicht planbar ist sondern immer neue Überraschungen für einen bereithält.
Während ich diese Zeilen schreibe liegt meine Hündin Paula eingerollt neben mir auf der Couch, hat ihren Kopf auf meinen Oberschenkel gelegt und döst schnarchend vor sich hin. Max, mein Freund, ist gerade Duschen und hat sich bereit erklärt, morgen mit mir Laufen zu gehen. Inzwischen schafft er auch zehn Kilometer ohne die Überlegung, ob er den Heimweg überhaupt antreten kann. Und ähnlich wird es wahrscheinlich auch mit einem Mädchen werden. Wahrscheinlich wird sie Barbie total dämlich finden – oder ich werde merken, dass die Fashionista-Modereihe von Mattel doch attraktiver ist, als ich dachte.
Auf alle Fälle hat Mick Jagger recht. „You can’t always get what you want but if you try sometimes you find you get what you need.“ Wir bekommen nicht immer alles, was wir wollen. Sondern meistens das, was uns gut tut.
Momentan spielen wir übrigens mit dem Gedanken, uns einen zweiten Hund zuzulegen. Kniehoch, männlich und weißes Fell würde ich inzwischen sehr schön finden. Also solltet ihr einen Mini Pinscher, weiblich in dunkelbraun auf Spaniens Straßen aufgreifen: Meldet Euch!:)
Foto: Gabor Geissler
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„You can´t always get what u want!“
Wie Recht Du hast, meine Süße. Wenn ich einmal in meiner Erinnerungskiste krame, kommen da Träume und Wünsche zum Vorschein, die sich bis heute nicht erfüllt haben. Manche davon werden das auch nie, ganz einfach, weil der Zug schon abgefahren ist. Wie zum Beispiel die Sache mit der Ballettkarriere. Rum ums Eck! Mit dem Singen wird´s in diesem Leben auch nix mehr und was die Liebe betrifft, ist ebenfalls nicht alles so gekommen, wie ich es mir einmal ausgemalt habe. Um genau zu sein: Meine Omi hatte mich früher sehr überzeugend Glauben gemacht, dass ich AUF JEDEN FALL einmal Prinz William heiraten würde. Eine sehr lange Zeit lang war ich deswegen fest der Meinung, dass ICH die nächste Duchess of Cambridge sein würde.
Nun ja, was soll ich sagen, bald hat der Gute zwei Kinder mit der falschen Frau;-) Wobei ich zugeben muss, dass ich aus heutiger Sicht – Omi verzeih mir – viieel lieber an der Seite von Harry durch die Clubs dieser Stadt und auch noch ein paar Straßen weiter ziehen würde.Er ist einfach um ein vielfaches cooler, lässiger und hat mehr Sex-Appeal.
Doch was sagt mir das?
Dass sich Vorstellungen im Lauf des Lebens ändern können? Dass es gar nicht immer gut ist, wenn man das bekommt, was man haben will, weil es nicht immer das Richtige ist? Es gibt doch dieses Sprichwort: „Pass auf, was Du Dir wünscht, es könnte wahr werden!“ Wie es eben so ist, hat alles im Leben zwei Seiten. Mal ist es gut, wenn man erreicht, was man sich als Ziel gesteckt hat, mal eben nicht und so langsam komme ich ein Alter, in dem ich mehr und mehr erkenne, dass das Leben seine eigenen Regeln hat und nicht immer nach meiner Pfeife tanzt.
Und manchmal ist es gut, sich einfach darauf einzulassen, zu nehmen, was man gekriegt hat, das Beste draus zu machen, um dann festzustellen, dass das die Alternative viel besser passt.
Du wolltest einen Jungen, ich vor fast 8 Jahren unbedingt ein Mädchen. Unbedingt!!! Weisst Du noch wie ich geheult habe, weil es ein Sohn werden würde. DU warst es, die mich sofort nach dem Ergebnis zurecht gerüttelt hat, mir gesagt hat, dass ich spätestens wenn er da ist, merken würde, dass alles gut ist wie es ist. Tja, Du hattest Recht. Aus Anouk wurde Matheo und das ist perfekt!
Du bekommst nun ein Mädchen und ich bin mir sicher, Dir wird es nicht anders gehen als mir, wenn SIE dann da ist.
Eine Sache ist da trotzdem noch: Laut meiner irgendwann einmal im Teenageralter verfassten Wunschliste ans Leben (ich hab sie letzens im Keller in einem Karton gefunden) hätte ich heute auf jeden Fall schon mindestens drei Kinder. Sie wären alle superbrav, super gehorsam und würden jeden Abend freiwillig ohne Meckern ins Bett gehen, um dann mindestens 10 Stunden durchzuschlafen.
Wie sich jeder schon denken kann, ist es anders gekommen.
Ich befinde mich jetzt im achten Jahr der Schlaflosigkeit, weil mein Sohn mit Spiderman-artiger Energie gesegnet ist, die IHM ermöglicht, niemals mehr als insgesamt 6-7 Stunden Schlaf zu brauchen. Mit mindestens fünf nächtlichen Unterbrechungen wohlgemerkt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich die Schlafdauer, die er benötigt proportional zu seinem Alter entwickelt;-)
Aber was soll´s. Aus Anouk wurde Matheo, aus drei Kindern eben nur eins und aus Prinz William der eine Mann, der mich und meine Launen seit 10 Jahren erträgt. Übrigens ohne Trauschein – auch so etwas, das ursprünglich einmal ganz anders geplant war, denn, wenn man selber Eltern hat, die seit 40 Jahren verheiratet sind, dann ist spätestens ein gemeinsames Kind einer der besten Gründe eine Ehe einzugehen. Will ich aber nicht mehr. Die wilde Ehe ist für mich genaue das Richtige! Aber mal unter uns: würde Prinz Harry doch noch an meine Tür klopfen, was natürlich sehr unwahrscheinlich ist, komme ich für einen Moment bestimmt ins Straucheln, was das Thema Heiraten betrifft;-)
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