Ich gelobe Besserung!!!

4. November 2015 , In: Tina , With: No Comments
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Gestern ist es dann doch passiert. Mit Tränen in den Augen sitze ich kurz vor der Sendung in der Redaktion und muss mich bei der ersten Moderation zusammenreißen, um nicht zu klingen, als wäre eben mein Hund gestorben. Nein, jetzt kommt kein Bericht über Ärger im Job oder über die abgefuckte Medienwelt. Es kommt ein Bericht darüber, dass große Freude und ein schlechtes Gewissen proportional zusammenhängen können.

Aber kurz zu gestern: Ich saß wie immer in der Redaktion am Computer, um meine Sendung vorzubereiten. Als plötzlich Lisa und Klara zur Tür reinkommen. Mit einem Geschenk in der Hand: Zwei Flaschen Gin, einige Flaschen Tonic, ein paar Limetten und noch Schoko. Liebevoll verpackt in einem Korb. Und eine Karte dazu. Ein Präsent von allen Telefonassistenzen. Das sind die Kollegen, die beim Moderator im Studio sitzen, Anrufe entgegennehmen, Hörer beruhigen, Auskünfte erteilen, Blitzer notieren und eben auch die Launen der Moderatoren ertragen müssen. Also eine Mischung aus Redakteur und Psychologe. Nur eben nicht so gut bezahlt.

Nachdem ich bis zur Geburt fast täglich gesendet habe, waren das glaube ich die Menschen, die am meisten mit- und auch abbekommen haben. Ob ich gute oder schlechte Laune hatte, mein Bauch gerade genervt hat, der Frauenarzt mich wieder ermahnt hat, mich mehr zu schonen, Liv gerade gestrampelt hat, weil ihr ein Song so gar nicht oder eben besonders gut gefallen hat. Und ich weiß nicht, wie oft sie sich anhören mussten, wie sehr ich mich wieder auf den ersten Gin Tonic freue.

Also eigentlich hätte ich jeder einzelnen Telefonassistenz etwas schenken müssen, da sie mich und meine Schwangerschaft „ertragen“ haben. Und plötzlich stehen sie – acht Wochen nach Livs Geburt – mit dieser Survival-Box da. Und ich habe Tränen in den Augen, weil ich so gerührt bin und sich in dieser Survival-Box imaginär alle Geschenke, Grußkarten und lieben Worte der vergangenen Wochen ansammeln.

Es ist nämlich wirklich unglaublich, wer alles an einen denkt, wenn man Nachwuchs bekommen hat. Allerdings ist diese Freude gleichzeitig mit einem schlechten Gewissen verbunden. Himmel – wie ignorant bin ich doch durch die Welt gelaufen! So viele meiner Freunde, Bekannten und Kollegen haben Kinder bekommen, und wie oft habe ich es mir zwar vorgenommen, ein Präsent zu besorgen, und es dann vergessen. Teilweise noch nicht mal eine Karte geschrieben!

Kaum war Liv auf der Welt, wurden wir bereits im Krankenhaus beschenkt. Okay, von den Eltern und den engsten Freunden war das irgendwie zu erwarten. Aber sobald wir zu Hause waren, landeten täglich Briefe und Pakete bei uns im Briefkasten. Der Postbote hatte bereits einen dezent genervten Blick, weil er fast täglich Päckchen bei uns abliefern musste. Kurzum: Liv ist mit vielen wunderbaren Geschenken und Worten überhäuft worden. Per Fleurop kamen wunderschöne Blumensträuße und in Livs Zimmer stapeln sich Kuschelbären, Schnullerketten, Bodys, Babykissen, Decken, Schuhe und haufenweise hübsche Klamotten. Und es waren viele Menschen dabei, die sicher andere Sachen zu tun haben, als sich Gedanken über ein Geschenk für unsere Tochter zu machen. Und wir? Sind gerührt und gleichzeitig peinlich berührt. Und haben uns gaaaaanz fest vorgenommen, in Zukunft wacher durch die Welt zu laufen. Denn ist ist eben nicht so, dass man bei so vielen Geschenken nicht mehr weiß, was von wem ist. Bei jedem einzelnen Body, Jäckchen und Schnuller denke ich mit einem Lächeln an den Menschen, der uns das geschenkt hat. HERZLICHEN DANK!

Solltet Ihr Geschenk-Ideen brauchen einfach hier klicken:)

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Tina und Meike

Als Mütter wissen wir: Den geraden Weg gibt es nicht! Getreu unserem Motto „Wenn´s durch den Haupteingang nicht geht, dann nehmen wir eben die Seitentür“ suchen wir nach (technischen) Gadgets und anderen erzieherischen Überlebenshilfen und nehmen Euch ganz nebenbei mit auf eine humorvolle Reise durch unser Seelenleben. Erziehungsvorsprung durch (Überlebens-)Technik? Lasst es uns herausfinden!

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