Bestimmt waren einige von Euch schon mal dort. Ich allerdings gehöre anscheinend zu den wenigen, die das Salzbergwerk Berchtesgaden bis dato noch nie gesehen haben. Eigentlich überhaupt kein Bergwerk;-)
Als Marco, der als kleines Kind selbst schon einmal mit seinen Eltern dort war, vorschlug, wir könnten einen Ausflug dahin machen, war ich daher sofort Feuer und Flamme. Matheo witterte hinter dem Begriff Salzbergwerk natürlich sofort Abenteuer und war total aufgeregt.
Wir beschlossen allerdings nicht nur das Salzbergwerk zu besuchen sondern danach die Gelegenheit zu nutzen und Matheo auch einmal den Obersalzberg zu zeigen. Die Geschichte, die hinter diesem Ort steckt, kennt er zum Teil. In kindgerechten Happen.
Die Fahrt von München aus dauert ca. zwei Stunden, die, wenn man genug Autofahrt-Spiele kennt und sich die wunderbare Landschaft betrachten kann, echt wie im Flug vergeht.
Beim Bergwerk angekommen war ich fast nervöser als mein Sohn;-) Ich konnte kaum abwarten mit dieser Bahn, von der mir Marco schon erzählt hatte, in die Tiefe zu fahren.
Matheo freute sich am allermeisten aufs Rutschen, denn das hatten wir auf der Homepage schon gesehen.
Die Schlange an der Kasse war zwar recht lang, aber es ging trotzdem schnell voran und so war ich echt gechillt bis mir auffiel, dass ich mir in puncto Klamotten keine Gedanken gemacht hatte.
Wie ist eigentlich die Temperatur so unter Tage? 12 Grad sind es! Im Sommer und im Winter.
Beim Anblick meiner Jeansshorts kam ich ins Zweifeln. Gott sei Dank gibt es aber diese netten Overalls, die man sich anziehen MUSS, wenn man an der Führung (individuelle Besuche sind nicht möglich) durch das Salzbergwerk teilnehmen möchte.
Die Overalls gibt es in allen Größen und das mehrfach, sodass man sich keine Sorgen machen muss keinen abzubekommen. Darüber, wieviele verschwitzte Menschen schon vor mir da drin steckten, machte ich mir keine Gedanken. Abgesehen davon gibt es Schlimmeres;-)
Die Fahrt mit der Bahn geht sehr zügig. Nach einigen Minuten ist man unten angekommen und damit in einer Welt, in der die Zeit scheinbar stillsteht. Es ist so unglaublich beeindruckend ein Salzbergwerk unter Tage zu erleben. Seit 1517 wird dort übrigens das Salz abgebaut, das wir als „Bad Reichenhaller Salz“ in jedem Supermarkt kaufen können.
Mittels einer absolut faszinierenden Lichtinstallation wird dann nach einem ersten kurzen Vortrag des Bergmanns das Fluten des Sinkwerks zum Salzabbau imitiert. Und das so authentisch und nah, dass mir wirklich die ganze Zeit der Mund offenstand.
Matheo war nicht weniger gefesselt, obgleich er aber natürlich unbedingt rutschen wollte, was auch zu seinem Glück schon gleich der nächste Programmpunkt war.
Das „Kaiser-Franz-Sinkwerk“ verlässt man nämlich üblicherweise rutschend. Keine Sorge. Wer nicht rutschen möchte, kann aber auch auf einem Weg eine Etage tiefer gehen.
Das war so ein Spaß, dass ich es am liebsten noch 100 Mal gemacht hätte, aber leider hatte der Rest der Führung dafür kein Verständnis;-)
Die Tour (Wegstrecke ca. 800 m) dauert so ca. eine Stunde und jede Minute davon lohnt sich. Ob Schatzkammer, Salzlabor oder auch einfach nur die Tatsache, dass alle Wände, die einen umgeben nach Salz schmecken (Matheo haben wir nicht nur einmal leckend an der Wand erwischt) – einfach alles ist spannend und interessant.
Einmal kamen mir aber natürlich dann doch die Tränen und ich heulte als einzige Person der gesamten Truppe.
Nämlich als wir bei wunderschönsten Klängen und unglaublichen Lichteffekten auf einem Floß den glasglasglasglasklaren Spiegelsee in 150 Meter Tiefe überquerten. Da konnte ich mich nicht mehr beherrschen. (Leider bin ich seit ich Mama bin so wahnsinnig nah am Wasser gebaut.)
Der Anblick der Salzkristalle, die Musik, die Lichter… Es war atemberaubend.
Ich kann diesen Ausflugsort wirklich jedem empfehlen.
Selbst für kleine Kinder ist das ein echtes Highlight. Der Weg unter Tage ist allerdings nicht für Kinderwägen und Rückentragen geeignet, Babytragetücher gehen aber schon. Hund sind leider nicht erlaubt.
Mehr Infos unter: https://www.salzbergwerk.de/de
Ach ja, gefroren habe ich tatsächlich nicht;-)
Dafür aber dann später geschwitzt bei unserem Ausflugsziel Nummer 2.
Leider kamen wir zu spät für die gerade begonnene Bustour zum Obersalzberg direkt, sodass wir uns eben eine Alternative überlegen mussten.
Die sah dann so aus:
Und war tolllllll!!!!
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