Ein Hoch auf die Waschmaschine!

16. Dezember 2015 , In: Tina, ZweiBlicke , With: One Comment
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Kurz vorab: Meinen allerhöchsten Respekt allen Müttern und Großmüttern, die noch nicht im Besitz einer Waschmaschine waren und alle Sachen mit der Hand gewaschen haben. Wie ich jetzt darauf komme? Ganz einfach: Liv hat sich einen Magen-Darm-Virus eingefangen und unsere Waschmaschine absolviert seitdem einen Waschmarathon.

Gestern Vormittag fing alles an. Liv hat wie gewohnt ihre Milch getrunken, war gut gelaunt. Zwei Stunden später hat sie sich dann das erste Mal im Kinderwagen übergeben. „Kann ja mal vorkommen“ denkt man sich als Mutter, läuft schnell nach Hause, um das Malheur zu beseitigen. Eine Stunde später übergibt sich Liv dann wieder direkt nach dem Essen auf ihrer Lieblingsdecke. Während die erste Waschladung noch läuft, häuft sich bereits der nächste Wäscheberg an. Noch gut gelaunt mache ich ihr nochmal was zu essen – aber auch das kommt sofort wieder raus. Und zwar nicht nur oben, sondern auch unten. Es ist also an der Zeit, Dr. Google zu befragen. „Baby übergibt sich nach Essen“ ist scheinbar einer der Top Suchbegriffe im Netz. Viele Fragen, wenige kompetente Antworten. Von „alles locker sehen“ bis „sofort in die Klinik“ ist alles mit dabei. Gut, schlauer bin ich nicht aber ich weiß zumindest, dass ich mit diesem Problem nicht alleine dastehe.

Die nächsten Stunden gibt es erst mal Fencheltee statt Milch. Aber auch der kommt unten wieder raus. Wenn ich bis dato schon ab und an beim normalen Stuhlgang die Nase gerümpft habe, weiß ich seit gestern: es geht noch schlimmer. Und was ich noch weiß: Ganzkörperwindeln wären definitiv eine Geschäftsidee, über die man sich mal Gedanken machen könnte.  Liv hatte sich von unten bis oben – verzeiht mir die Ausdruckweise – vollgeschissen. Mit runden Augen und einen Blick der soviel ausdrückte wie „Ja ich riech es auch, mach es ganz schnell weg!“ schaut sie mich an und ich beschließe den brauen Body, der vorher weiß war, einfach wegzuschmeißen. (Solltet Ihr gerade schwanger sein: Die Erstausstattung von H&M tut es aus genau solchen Gründen völlig!) Mit Feuchttüchern versuche ich das Gröbste zu entfernen. Ich wische und wische und wische aber der Geruch geht nicht weg. Schließlich packe ich Liv und stecke sie in die Badewanne. Was auch eine echte Herausforderung ist, wenn man alleine ist. Bisher haben wir alle Badesessions immer nett zu dritt gemacht. Also ich, mein Freund und Liv. Für Liv ein Erlebnis, für uns das süüüßeste auf der Welt, den kleinen lachenden Nackedei beim Baden zu erleben. Dieses Mal ist es mehr ein Bade-Desaster. Mit der einen Hand halte ich Liv, mit der anderen Hand versuche ich, die restliche Kacke von ihrem Körper zu entfernen. Schließlich sind wie beide fix und fertig, aber Liv ist zumindest wieder sauber und hat eine neue Windel an.

Ich rufe eine befreundete Kinderkrankenschwester an. Der Kinderarzt hat schon Feierabend und Google hat mir zu viele Hildes, Heidis und Gertrudes, die alles besser wissen, aber doch keine Ahnung haben. Der Tipp der Kinderkrankenschwester: Lieber ins Krankenhaus. Wenn ein kleines Baby so gar nichts mehr bei sich behalten kann, kann es ziemlich schnell dehydrieren. Nachdem ich das Baden noch irgendwie alleine überlebt habe, weiß ich: das Krankenhaus muss zu zweit absolviert werden. Mein Freund sitzt gerade bei einem wichtigen beruflichen Abendessen. Fünf Minuten später ist er zuhause und wir fahren in den Dritten Orden. FullSizeRender-5Liv, die den ganzen Tag ein leidendes Gesicht hatte, bekommt im Krankenhaus erst einmal allerbeste Laune und bespaßt die Krankenpfleger. Nachdem sie Puls- und Fiebermessung hinter sich gebracht hat, wird Blut abgenommen. Anhand des Blutbildes lässt sich nämlich feststellen, ob der Elektrolyte-Haushalt noch stimmt. Mein Freund ist kurz vorm Herzinfarkt als er sieht, wie Liv in den Finger gepickt wird, aber bei Liv ist alles in Ordnung. Man sieht zwar, dass sie Flüssigkeit verloren hat, aber nachdem sie inzwischen schon wieder brabbelt und lächelt dürfen wir nach Hause gehen. In ein, zwei Tagen meint der Arzt, sollte das Schlimmste überstanden sein. Als wir die Klinik verlassen, ist Liv im Maxi-Cosi eingeschlafen. War ja auch eine aufregende Nacht.

Ach ja, der Arzt hat mich mit den Worten „Ich hoffe, Sie haben Ihre Hände gut desinfiziert!“ entlassen. Seitdem bin ich dann doch wieder am googeln. Dieses Mal lautet der Suchbegriff „Inkubationszeit Magen Darm-Virus“. Drückt mir die Daumen!

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Tina und Meike

Als Mütter wissen wir: Den geraden Weg gibt es nicht! Getreu unserem Motto „Wenn´s durch den Haupteingang nicht geht, dann nehmen wir eben die Seitentür“ suchen wir nach (technischen) Gadgets und anderen erzieherischen Überlebenshilfen und nehmen Euch ganz nebenbei mit auf eine humorvolle Reise durch unser Seelenleben. Erziehungsvorsprung durch (Überlebens-)Technik? Lasst es uns herausfinden!

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