Wir sind nun einmal eine Familie, die gerne zusammen gute Filme schaut. Das war auch schon so, als mein Mann und ich nur zu zweit waren, Kinder haben daran nichts geändert – ausser natürlich das Genre und die Altersbegrenzung.

Gute Filme sind etwas Herrliches, etwas Unbezahlbares und aus meiner Sicht nichts, womit man seine Zeit verschwendet. Ein guter Film regt zum Nachdenken an, setzt Emotionen frei und transportiert eine Message, die, wenn alles gut läuft, im echten Leben dann eine Bedeutung hat.  Es gibt in der Tat Filme, die haben mein Leben verändert.

Matheo hat das Movie-Gen geerbt und so sind wir bestrebt, Filme für ihn zu finden, die es schaffen, auch in seinem Leben etwas zu bewegen.

So einer wie HUGO CABRET.

Ich weiß, ich weiß, ich bin etwas spät dran, der Film kam bereits 2011 in die Kinos. Unser Sohn war damals aber gerade mal vier Jahre alt…

Umso schöner, dass wir ihn daher erst vor kurzem für uns entdeckt haben.

Matheo ist mit acht Jahren (auch wenn FSK 6) aus meiner Sicht nämlich genau im richtigen Alter, um einerseits zu verstehen, um was es geht und andererseits die gewaltige Wucht an ausdrucksstarken, wunderschönen Bilderwelten zu verarbeiten.

Ich muss sagen, der Film rund um den 12-jährigen Waisenjungen Hugo, der mutterseelenallein in einem Bahnhof wohnt und in ständiger Sorge ist, von einem bösen Wachmann gefangen und ins Heim gesteckt zu werden, jedoch durch die Hilfe seiner neugewonnenen Freundin entkommen und dank ihr sogar ein großes Geheimnis, bei dem ein mechanischer Roboter eine Rolle spielt, aufdecken kann, ist in jeder Hinsicht ein Gewinn.

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Immer auf der Hut vor dem bösen Wachmann (Sacha Baron Cohen)

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Hugo und seine Freundin versuchen den Roboter zu reparieren, den sein Vater ihm hinterlassen hat…

Es geht um wahre Freundschaft, um Vertrauen, um Durchhaltevermögen, um Kampfgeist, um ein großes Abenteuer, um Zufälle, die vielleicht keine sind, um Glück, um jede Menge Mut, um Loyalität und letzten Endes darum, dass man nie zu alt ist, um seine Träume zu leben.

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Sir Ben Kingsley spielt ganz beeindruckend die Figur des Spielzeugladenbesitzers und früheren Filmemachers „Georges Méliès“ und damit eine wichtige Rolle im Leben des kleinen Hugo. Er weiß es nur noch nicht…

Besonders beeindruckend sind auch die sehr gut in die Storyline eingebetteten und notwendigen filmhistorischen Rückblenden zu den Kino-Dreharbeiten der absoluten Anfänge. Es ist unfassbar interessant zu sehen, mit welchen Mitteln (Special Effects) vor über 120 Jahren Leinwandunterhaltung gedreht wurde.

Kurzum HUGO CABRET hat einfach alles, was ein perfekter Familienfilm braucht: er ist spannend, dramatisch, sensibel, manchmal traurig, dann wieder saukomisch, er ist melancholisch, lehrreich, informativ, aber dennoch fantasievoll und wunderbar magisch – von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Die Bildsprache, die Musik, die Kostüme, die Charaktere – ach, ich könnte ausflippen vor Begeisterung – saugen einen zu Beginn des Films förmlich ins Paris von 1931 mit Haut und Haaren ein und dort bleibt man dann bis zum Abspann.

Was zudem bleibt, ist das Wissen, gerade einen der besten Filme aller Zeiten (5 Oscars, 11 Nominierungen) gesehen zu haben. Martin Scorsese hat damit ein Meisterwerk geschaffen – mal wieder;-)

Anschauen lohnt sich, sogar wenn´s nur der Trailer ist;-)

Bewertung unserer unabhängigen Familienjury: 6 von 5 Popcorn-Tütchen!

 

Bildquellen: G+J Entertainment Media / © Paramount Pictures

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